Kinder und Jugendliche sollen sich auch in virtuellen Welten bewegen und zurechtfinden, dürfen auf dem Weg dorthin aber nicht allein gelassen werden, forderte im März 2009 Niedersachsens Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann auf der Jugendmedienschutztagung der Niedersächsischen Landesmedienanstalt in Hannover. Es lauerten Gefahren im Internet, die gerade von jüngeren Nutzern nicht oder nicht gleich erkannt würden. Um Kinder und Jugendliche auch besser vor Datenmissbrauch und dem so genannten Cybermobbing zu schützen, sei die Aufklärung über die Folgen ihres Handelns der Schlüssel zum Erfolg.
Das so genannte Web 2.0 konfrontiert Kinder und Jugendliche vermehrt mit fiktionaler und realer Gewalt. Nach einer aktuellen Studie im Auftrag der Niedersächsischen Landesmedienanstalt hat mehr als ein Viertel der 12- bis 19-jährigen Internetnutzer bereits Gewalt im Internet gesehen. Ein Großteil der Eltern schätzt demgegenüber die Surfgewohnheiten der Kinder falsch ein und beaufsichtigt den Internet-Konsum sowohl hinsichtlich der Inhalte als auch der Dauer nie oder nur selten. "An dieser Stelle ist die elterliche Medienerziehung gefragt", so die Ministerin. Doch nur wenige Eltern wüssten, was ihr Kind im Internet macht. Und nicht immer gelänge es ihnen zu entscheiden, welche Inhalte für ihre Kinder gefährlich oder bedenkenlos sind.
Erfolgreich ist das in Niedersachsen entwickelte Projekt der "Eltern-Medien-Trainer". Diese bieten Eltern Kurse im Umgang mit der Mediennutzung ihrer Kinder, vor allem mit Internet, Fernsehen, Computer und Handys. Großen Zuspruch haben auch die von der Landesstelle Jugendschutz organisierten LAN-Partys für Eltern gefunden. Die Trainer haben diese in ihren Regionen mitorganisiert.
Das Faltblatt "Surfen - Kinder sicher online" wurde auf Grund der großen Nachfrage jetzt auf den aktuellsten Stand gebracht und neu aufgelegt. Darin werden übersichtlich technische Hilfen für eine sichere Internetnutzung wie beispielsweise Jugendschutzprogramme, geeignete Konfigurationen für den PC und gesicherte Surfräume dargestellt. Das Faltblatt richtet sich in erster Linie an Eltern und pädagogische Fachkräfte. Daneben enthält es auch praktische Tipps zur Auswahl und Installation von Schutzmöglichkeiten (weitere Informationen über die Eltern-Medien-Trainer unter www.eltern-medien-trainer.de ).
aus LV-Aktuelles 03/2009
Unterstützung erhalten jetzt Eltern und Kinder beim sicheren Surfen im Internet durch das Bundesfamilienministerium. Eine eigene Startseite mit kindgerechten Nachrichten, Spielen, Chats und Mails können Familien auf der Seite www.surfen-ohne-risiko.net erstellen. Ferner gibt es dort weitere Informationen, wie sich Kinder ohne Risiko im Internet bewegen können. Die Seite wurde von jugendschutz.net konzipiert.